Wer wartet mit Besonnenheit der wird belohnt zur rechten Zeit, nun das Warten hat ein Ende leiht euer Ohr einer Legende.
So legen die fünf Berliner los. Vier Jahre nach Rosenrot, ein für seine atypische Weiche kritisiertes Werk, schlagen Rammstein mit ihrem neuen Album Liebe ist für alle da mit ganzer Härte zurück.
Schon das Video zur ersten Single Pussy warf die Frage nach der Grenze zwischen Sittlichkeit und künstlerischer Freiheit auf. Ebenfalls der Song Wiener Blut, eine in Metaphern gehüllte musikalische Aufarbeitung der Fälle Kampusch und Fritzl. Musikalisch werden keine neuen Höhenflüge unternommen, bewährte Kost der alten Zeit wird serviert, “back to the roots”.
Das Album trieft aber teils vor inhaltlicher Schwere. Sie beschäftigen sich mit abnormen Formen von Liebe (Sadismus, Nekrophilie), zeigen aber auch ihre sentimentale Seite (Roter Sand, Haifisch) uns schneiden aktuelle Themen wie materialistische Gier, Eifersucht oder den in unserer Gesellschaft latent vorhandenen Sexismus an.
Hab nichts zu schenken, wozu Verzicht? Zwar bin ich reich, doch reicht das nicht. Bescheidenheit, alles was recht ist. Ich nehme alles, auch wenn es schlecht ist. Bin nie zufrieden, es gibt kein Ziel, gibt kein genug, gibt nie zu viel, all die Andern haben so wenig, gebt mir auch das noch, sie brauchens eh nicht.
aus “Mehr”
Und der Haifische der hat Tränen, und die laufen vom Gesicht, doch der Haifisch lebt im Wasser, so die Tränen sieht man nicht. In der Tiefe ist es einsam und so manche Träne fliesst. Und so kommt es, dass das Wasser in den Meeren salzig ist.
aus “Haifisch”
Energiegeladen, provokant, sozialkritisch, nachdenklich, aktuell, Rammstein!
No comments:
Post a Comment